Psychologie der Transzendentalen Meditation 


In einer ersten Pilotstudie - einer Querschnittuntersuchung an 49 Meditationslehrern mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI) - fanden Fehr et al.(1972) bei den 29 (im Schnitt knapp 7 Jahre) länger TM-Praktizierenden signifikant positivere Werte in folgenden Skalen des Freiburger Persönlichkeitsinventares FPI: 































Fehr (1975, Übersicht in Fehr, 1996) führte in der ersten Hälfte der siebziger Jahre drei weitere FPI-Studien an Praktizierenden der TM durch. In der ersten, einer Längsschnittuntersuchung, wurden zur Vermeidung von Wiederholungseffekten die beiden teststatistisch zwar äquivalenten, in den verwendeten Fragen jedoch (außer dem Faktor: „Offenheit“) voneinander unabhängigen Halbformen A und B des FPI eingesetzt. In den beiden anderen Studien - einer zweiten Längs- und einer Querschnittuntersuchung - wurde die Gesamtform des Freiburger Persönlichkeits-Inventares von Fahrenberg und Selg (1970) benutzt.


Die 92 Probanden seiner ersten Längsschnittstudie beschreiben sich zu Anfang der Meditation im Vergleich zur Norm als signifikant „nervöser“, „depressiver“, „erregbarer“, weniger „gelassen“, „toleranter“, „gehemmter“, „emotional labiler“ und weniger „maskulin“ (etwa i.S. von „Robustheit“). Das dürfte typische Anfänger und Interessenten der TM zutreffend charakterisieren. Diese Gruppe stellt eine psychologisch markante Selektion aus dem Bevölkerungsquerschnitt dar. Die Ergebnisse würden für randomisierte Stichproben anders aussehen. 


Von den beim Posttest erzielten Ergebnissen sind die dann nicht mehr aufzeigbaren negativen Abweichungen der Meditierenden gegenüber der Norm in „Nervosität“, „Depressivität“, „Gelassenheit“, „Neurotizismus“ und „Maskulinität“ teilweise auch durch Regression zur Mitte zu erklären; sie werden daher bei der weiteren Interpretation außer Betracht bleiben. Von den beim Posttest nach acht Wochen neu zu beobachtenden signifikanten Abweichungen der Werte der Meditierenden im Normvergleich sind die psychologisch konstruktiven Abweichungen in „Aggressivität“, und „Geselligkeit“ (alle mit p<.05) relativ geringfügig. Als beim Posttest möglicherweise bedeutsam zu beachtende Ergebnisse bleiben die - in der Größenordnung derjenigen des Praetests vergleichbar - signifikant größere Toleranz (Faktor: „Dominanzstreben“), die signifikant geringere (im Praetest sigifikant erhöhte) „Gehemmtheit“ und die beiden nun festzustellenden signifikanten negativen Abweichungen in „Erregbarkeit“ („ruhiger“) und „Offenheit“ („verschlossener“) übrig. Wegen der nach den Angaben der Testautoren erhöhten Korrelation der Skalen „Offenheit“ mit „Aggressivität“ und „Erregbarkeit“ wird auf die Interpretation bezüglich der letztgenannten Skala verzichtet.